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Ganz im Zeichen der Paralympischen Spiele – und dann kam das Corona-Virus

Sportler mit Handicap beim Klettern

Das Jahr 2020 versprach fiel. Es sollte das Jahr der olympischen und paralympischen Sommerspiele werden. Eine gute Möglichkeit Inklusion spielerisch in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen. Ein gutes Jahr um Inklusion im und durch den Sport in einem würdigen Maße zu thematisieren. Denn Inklusion ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. 

Seit gestern, dem 24.03.2020 ist auch klar, dass die Verschiebung der Paralympischen Spiele Tokio 2020 als Folge der weltweiten Corona-Pandemie die „[…] folgerichtige Entscheidung […]“ ist, so der Deutsche Behindertenverband (DBS). Dieser hatte zuvor in einem Schreiben an das Internationale Paralympische Komitee eben diese Entscheidung gefordert. 

Für den Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V. (SBV) bedeutet die Corona-Pandemie auf Landesebene, dass die Durchführung von zahlreichen Sportveranstaltungen nicht möglich ist. Die Gesundheit hat oberste Priorität. Für das Inklusionsprojekt „miss – Mehr Inklusion im Sport in Sachsen“ bedeutet das: Faktenlage aufbereiten, nachdenken und anders planen.

Was hatten wir für das 2. Quartal 2020 angedacht?

Im Juni 2020 sollte die Paralympische Woche in Leipzig stattfinden. Eine Stadt, eine Woche, jeden Tag ein spezielles inklusives Angebot. Die Paralympische Woche, die ein städteübergreifendes Konzept bereithält, kann und wird im Juni nicht stattfinden. Das Konzept kann allerdings auch zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden. Sprich, bleibt informiert und nutzt die Zeit für eigene Ideen. Egal, ob Leipzig, Dresden oder Chemnitz – je mehr Menschen sich beteiligen, desto bunter kann die Sportwoche voller inklusiver Angebote werden.

Das Konzept der Paralympischen Woche

Das Konzept der Paralympischen Woche wird eine Plattform bieten, um sich vorzustellen und einzubringen. Es sollen Menschen zusammengebracht werden, die sich für Inklusion einsetzen und Veränderungen anstoßen wollen. Der Fokus liegt in der Bewegung. Die Vielfalt dessen, was schon da ist, wird unterstrichen. Impulse und Anregungen sollen gegeben werden, um diese für sich selbst nutzbar zu machen. Mittendrin statt nur dabei. Es ist ein „Spielplatz“ zum Ausprobieren und Kennenlernen – Spiel-, Sport- und Bewegungsideen. Ein Ort, der Menschen zusammenbringt, um Berührungsängste abzubauen. Der Sport spricht dabei eine Sprache, die alle gleichermaßen verstehen können. Egal aus welchen Einrichtungen, Vereinen, Verbänden, Schulen, Kitas, etc. die Menschen kommen, die Tage bieten Raum um neue Ideen zu sammeln oder Dinge spielerisch gemeinsam auszuprobieren

Stadtteilarbeit

Neben der Sensibilisierung für ein gesellschaftsrelevantes Thema, geht es auch darum aufzuzeigen, wie bunt die eigene Stadt schon ist – besonders, wenn wir über Inklusion sprechen. Stadtteilarbeit ist dabei ein weiterführendes Schlagwort. Mithilfe der Akteure aus den einzelnen Stadtteilen kann ein Netz an Unterstützer*innen kreiert werden, die jeweils für ihr Gebiet das Beste schaffen wollen. Der SBV, speziell das Inklusionsprojekt „miss“, fungiert dabei als organisierende und koordinierende Stelle, aber auch als Impulsgeber um möglichst viele Akteure an einen Tisch zu bringen.

So kann am Ende der Woche die Vielfalt an Sport-, Spiel- und Bewegungsangeboten in der entsprechenden Stadt bzw. dem Stadtteil deutlich gemacht werden. Wie heißt noch einmal gleich der Verein von nebenan, für den es selbstverständlich ist, dass alle zusammen Sport treiben? Und wo kann ich mich mit Ideen einbringen oder selbst engagieren? Diese und noch ein paar mehr Fragen, sollen ihre Antworten finden – in einer ausgewählten Woche, die dem inklusiven Sport gewidmet ist.

Das Netzwerk und die Vereine

Doch nicht nur das Mitmachen und Ausprobieren stehen im Vordergrund – auch die Möglichkeit dem eigenen Verein ein Gesicht zu geben. Auf dem Markt der Möglichkeiten können sich Vereine präsentieren und/oder ein Schnupperangebot anbieten. Zum Abschluss der Woche wird es eine Veranstaltung geben, welche dem Aufbau eines nachhaltigen Netzwerkes in der Stadt dienen soll. Referate bringen sowohl neuen Input als auch Grundlagen für weiterführende Diskussionen. 

Die Paralympische Woche möchte dazu einladen, in Kontakt zu kommen und sich verschiedenen Sportangeboten in der Freizeit zu widmen und vor allem zu schauen, was macht mir Spaß und wo bin ich willkommen. Es soll helfen, persönliche Hemmungen zu überwinden und gegenseitige Barrieren abzubauen. Ein Raum für Austausch und Begegnungen, neue Freund*innen und natürlich der Freude an der Bewegung. 

Wie kannst du dich engagieren?

Das Konzept steht. Der Zeitraum liegt nun in der Zukunft. Nicht aufgehoben, nur aufgeschoben. Wenn Du dich einbringen möchtest, Ideen hast, deinem Verein auf dem Markt der Möglichkeiten ein Gesicht geben willst, ein Impulsreferat halten möchtest – zögere nicht! Nutze am besten die Zeit zu Hause und lasse deinen Ideen freien Lauf. Schreibe mir gern an „inklusion-im-sport@behindertensport-sachsen.de“ mit dem Betreff „Paralympische Woche in XX“ (XX = Leipzig, Dresden, Chemnitz). Ein aktives Netzwerk an Impulsgeber*innen und Akteur*innen lässt sich auch in Zeiten der Ungewissheit aufbauen, um die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Für mehr Inklusion im Sport! 

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